Der Taiping-Aufstand
und die Gründung der Ever Victorious Army.
Wenn in europäischen Geschichtsbüchern überhaupt etwas davon zu lesen ist, bezeichnet man den großen Krieg, der China in der Mitte des 19. Jahrhunderts verwüstete, verharmlosend als "Taiping-Aufstand". Doch dabei handelte es sich nicht um eine weitere Rebellion verelendeter Bauern und religiöser Fanatiker, sondern wahrscheinlich um den blutigsten Krieg, der die Menschheit in ihrer Geschichte heimgesucht hatte, bevor dann im 20. Jahrhundert mit industriellen Massenvernichtungsmitteln neue Dimensionen erreicht wurden. Der Taiping-Aufstand soll 15-20 Millionen Menschenleben gekostet haben; von mehr als einem halben Tausend reicher, blühender Städte blieben nur verkohlte Ruinen.Die Taiping waren ursprünglich eine von protestantischen Missionaren beeinflusste Sekte. Ihr Anführer führte den Titel "Himmlischer König", betrachtete sich als Teil der heiligen Dreifaltigkeit und unterhielt sich regelmäßig mit seinem älteren Bruder Jesus oder mit Gott seinem Vater. Mit der Zeit waren die Taiping jedoch immer mehr zu einer sozialrevolutionären Bewegung geworden, und nach ersten Erfolgen über die Regierungstruppen richtete sich der Aufstand auch gegen die fremden Mandschus und wurde dadurch zu einer ernsten Bedrohung der Tjing-Dynastie. Dem Fanatismus der Taiping waren die korrupten und unfähigen kaiserlichen Generäle nicht gewachsen, und so eroberten die Taiping schließlich 17 Provinzen und 1853 gelang ihnen sogar die Einnahme von Nanking. Wie immer, wenn Religion, Nationalismus und sozialer Protest vermischt werden, verlieh dies der Bewegung zwar eine gewaltige Dynamik, hatte aber auf den Krieg selbst schreckliche Auswirkungen. Er wurde von beiden Seiten mit unvorstellbarer Grausamkeit geführt, wobei im Abschlachten der Zivilbevölkerung allerdings den kaiserlichen Truppen eine führende Rolle zukam. Wenn die Taiping eine Stadt eroberten, schlachteten sie meistens gnadenlos alle Einwohner, von denen sie annahmen, Anhänger der Mandschus zu sein. Eroberten die kaiserlichen diese Stadt dann irgendwann zurück, war der Rest der Bevölkerung an der Reihe, da er ja mit dem Gegner fraternisiert hatte.
Die Kolonialmächte (das waren zuerst England, dann Frankreich und schließlich als Newcomer die USA) verhielten sich lange abwartend, da ihnen eine Schwächung des Kaiserreichs gelegen kam, und die Taiping als eine Art Christen galten. Wichtig war ihnen vor allem, dass ihre Handelprivilegien und ihre autonomen Niederlassungen, die sie den Mandschus in mehreren Kriegen abgetrotzt hatten, unangetastet blieben. Doch die Taiping dachten nicht daran, diese für China äußerst unvorteilhaften Verträge einfach zu bestätigen. Das schlimmste aus der Sicht der Kolonialmächte war jedoch, dass die Taiping in den von ihnen kontrollierten Gebieten den Opiumhandel gnadenlos bekämpften. Die Europäer hielten es für ihr gutes Recht, den Chinesen so viel Opium zu verkaufen, wie diese bezahlen konnten, und machten riesige Profite damit. England hatte sogar den berüchtigten Opiumkrieg (1840-42) geführt, um diese Version der freien Marktwirtschaft in China durchzusetzen.
Allerdings waren die Europäer nicht bereit, einen kostspieligen Krieg gegen die Taiping zu finanzieren. Natürlich verkauften sie der kaiserlichen Armee gegen gutes Geld Waffen und Kanonenboote und unterstützen diese auch hie und da mal mit ihrer Schiffsartillerie. Eigene Truppen wollten sie jedoch nur zur Verteidigung ihrer Handelsniederlassungen in Shanghai einsetzen. Während die Europäer also abwarteten und die Taiping immer weiter siegreich Richtung Shanghai vordrangen, füllte sich die Stadt mit hunderttausenden von Flüchtlingen, die Versorgung wurde zunehmend schwieriger, Hunger und Kriminalität wuchsen beängstigend. Jeden Tag trieben mit der Ebbe zahllose Leichen durch die Kanäle des Deltas Richtung Meer, nur um am nächsten Tag mit der Flut wieder zurückzukehren. Es waren unübersehbare Zeichen der sich nähernden Kämpfe. Zeitweilig war der Gestank so bestialisch, dass die meisten Bewohner Shanghais parfümierte Gazemasken vor dem Gesicht trugen. Als die reichen chinesischen Kaufleute und Bankiers beobachteten, wie ihre Ländereien im Umland verwüstet wurden und der Handel in der isolierten Stadt zusammenbrach, entschlossen sie sich etwas dagegen zu unternehmen und sahen sich nach ausländischen Fachkräften um. Sie fanden Frederick Townsend Ward.
Ward wurde 1831 in Salem Massachusetts geboren. Er war bereits als Kind sehr unruhig und versuchte erfolglos an die Militärakademie von West Point zu kommen. Als er mit 15 von zu Hause weglief, um am Krieg gegen Mexiko teilzunehmen, schickte ihn sein Vater als Schiffsjunge auf einem Clipper nach China. Damit begann sein abenteuerliches Leben. Er fuhr mehrmals zur See, schmuggelte Kulis in die Staaten, suchte Gold in Kalifornien und diente als Ausbilder in Walkers Flibustier-Armee in Nicaragua. Einigen Quellen zufolge war er auch Texas-Ranger, Militärberater in Mexiko und französischer Offizier während des Krimkrieges. 1859 kam er wieder nach Shanghai. Die Nachrichten vom Krieg und den Geschäften, die sich damit machen ließen, hatten zu dieser Zeit eine Menge Abenteurer und zweifelhafte Gestalten nach Shanghai geführt. Einige nahmen Dienst als Artilleristen bei der kaiserlichen Armee oder als Offiziere auf deren Kanonenbooten westlicher Bauart, andere schmuggelten Opium oder versorgten die Taiping illegal mit Waffen. Das war zwar gefährlich, brachte aber eine Menge Geld. Für eine alte Muskete aus den Restbeständen der napoleonischen Kriege, die in Shanghai für wenige Dollar zu haben war, bezahlten die Taiping bis zu hundert.
Ward diente zuerst als Maat auf einem Kanonenboot auf dem Yangste. Dieses Boot gehörte zu einer kleinen Flotte, die von chinesischen Kaufleuten finanziert wurde, um die Piraterie einzudämmen, die durch den Krieg gewaltig zugenommen hatte. Nachdem er dabei mit der politischen Situation vertraut geworden war und auch gesehen hatte, was einige wenige mit modernen Waffen versehene Europäer ausrichten konnten, machte er seine eigenen Pläne. Im Mai 1860 unterbreitete er in Shanghai dem Sprecher der chinesischen Geschäftsleute dem reichen Bankier Taki sein Angebot. Bei entsprechender Finanzierung wollte er eine eigene Söldnertruppe aus Europäern aufstellen und mit ihr die Taiping aus dem Delta um Shanghai vertreiben. Taki willigte nach kurzer Rücksprache ein, und Ward erhielt 100$ im Monat für jeden Gemeinen und bis zu 600$ für die Offiziere. Das war viel Geld in einer Zeit, in der ein Facharbeiter in den USA 30-40$ monatlich verdiente. Dazu kamen noch Prämien zwischen 45.000 und 133.000$ für die zu erobernden Städte.
Reichlich mit Geld versehen rekrutierte Ward zuerst als Unterführer die amerikanischen Glücksritter Henry Burgevine und Edward Forrester; der letztere hatte schon mit ihm in Nicaragua gedient. Auch die Mannschaften waren kein Problem. Shanghai war ständig voller europäischer Matrosen, von denen immer wieder viele desertierten oder unfreiwillig die Schiffe wechselten. Die Zwangsrekrutierung von Seeleuten erhielt damals nicht ohne Grund die Bezeichnung "Shanghaien". Die geradezu fürstliche Bezahlung und die Aussicht auf die Plünderung reicher chinesischer Städte führte schnell genug Rekruten in Wards Lager. Die Chinesen, die die Seeleute meistens nur als Kulis im Hafen kennen lernten, galten als feige und ausgesprochen unsoldatisch. Es galt deshalb als sicher, dass jeder Europäer in einer Schlacht Dutzende von ihnen aufwiegen würde.
Nachdem Ward ungefähr 300 Mann zusammen hatte - hauptsächlich Amerikaner, Briten und Franzosen - und diese notdürftig einexerziert hatte, unternahm er den ersten Vorstoß auf die Stadt Sungkiang, die etwa 40 Km südwestlich von Shanghai lag. Da man wusste, dass ein Großteil der Taiping nur mit Bambuslanzen, alten Schwertern und rostigen Musketen bewaffnet war, zweifelte niemand am kommenden Sieg. Die Europäer hatten zur Feier des kommenden Sieges bereits reichlich Alkohol mitgenommen, marschierten volltrunken und grölend durch die Nacht und malten sich bereits die reiche Beute aus. Auf diese Weise vorgewarnt empfingen die Taiping die Angreifer beim Erklettern der Sturmleitern mit einem mörderisches Feuer. Schon nach wenigen Minuten hatte sich Wards stolze Truppe in wilder Flucht aufgelöst. Trotzdem blieben über hundert Tote zurück.
Zurück in Shanghai entließ Ward einen Großteil seiner Söldner und begann nun damit, seine Männer mit mehr Sorgfalt auszuwählen. Er bevorzugte Deserteure von Kriegsschiffen und solche, die auf anderen Kontinenten oder den Weiten der Südsee bereits einschlägige Erfahrungen gemacht hatten. Die Nachrichten vom Krieg zogen auch viele Beachcomber an, die vorher als Schmuggler oder Blackbirder ihrem Glück hinterher gejagt waren. Eine besonders zuverlässige Gruppe führte ihm der Filipino Vicente Macanaya zu. Dabei handelte es sich um 200 so genannte "Manilamen", Seeleute von den Philippinen, die nicht nur auf europäischen Schiffen als Seeleute beliebt waren, sondern auch einen guten Ruf als Kämpfer hatten. Im Juli stand er mit seiner neuen Truppe und einigen Geschützen wieder vor Sunkiang. Eine Bresche in die mittelalterlichen Mauern zu schießen, war für die Artillerie kein großes Problem und seine Scharfschützen säuberten inzwischen die Wälle. Dennoch wehrten sich die Taiping tapfer, bevor es schließlich gelang sie in blutigem Nahkampf aus der Stadt zu treiben. Danach war die Beute allerdings immens, und Wards Seeleute kehrte die Taschen voller Silber und mit kostbaren Stoffen beladen nach Shanghai zurück. Dazu kam eine Prämie von 133.000 Dollar, von der ebenfalls jeder seinen Anteil erhielt.
Dieser Sieg und natürlich die Hoffnung auf neue Beute sorgten für großen Zulauf an Deserteuren und Abenteurern in Shanghai. So verstärkt griff Ward kurz darauf die größere Stadt Tsingpu an. Doch nun waren die Taiping besser vorbereitet; ihre Artillerie wurde von einem ehemaligen britischen Leutnant namens Savage kommandiert. Nach dem Erstürmen der Mauern gerieten Wards Männer in einen Hinterhalt und wurden unter schweren Verlusten wieder aus der Stadt geworfen. Dennoch war Ward nicht bereit aufzugeben; er eilte nach Shanghai und rekrutierte jeden, der bereit war sein Geld anzunehmen. Dieses Mal waren es hauptsächlich griechische und italienische Seeleute ohne jede militärische Ausbildung (die Nationalität der Söldner hing immer stark davon ab, welche Schiffe gerade eingetroffen waren). Mit diesen Truppen unternahm er kurz darauf einen neuen verzweifelten Angriff auf Tsingpu, der in einem noch größeren Desaster endete. Er selbst wurde schwer verwundet und verlor ein Drittel seiner Leute und alle Boote und Kanonen. Der Rückzug wurde zur Flucht, die erst vor den Toren von Sungkiang endete.
Damit schien das Ende dieser Söldnertruppe gekommen. Ward hatte sich gerade von seinen Verwundungen etwas erholt, als ihn der Oberbefehlshaber der britischen Marine in Shanghai Admiral Hope verhaften ließ. Gleichzeitig wurden seine Söldner als Deserteure verfolgt. Eine Zeitung schrieb über sie: "Einige wurden von den Chinesen hingerichtet, einige fielen im Kampf, einige warten auf ihren Prozess im Gefängnis. Wir hoffen, dass die wenigen, die entkommen sind, damit ausreichende Beispiele haben, dass sie nie mehr versuchen, auf solch illegale Weise ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sich von so berüchtigten Truppen anwerben lassen wie der Chinesischen Fremdenlegion."
Doch die Zeiten änderten sich schnell. Unter einem neuen fähigen General rückten die Taiping weiter vor und schienen auch bereit, sich bei der Interpretation der Religion dem Protestantismus weiter anzunähern. Zudem kontrollierten sie inzwischen weite Gebiete mit Seiden- und Porzellanindustrie. Admiral Hope verhandelte sogar persönlich mit einigen ihrer Repräsentanten, musste aber feststellen, dass die Taiping bei der Garantie der westlichen Handelprivilegien und ihrem Verbot des Opiumhandels zu keinen Zugeständnissen bereit waren. Damit war klar, dass die Briten die Mandschus unterstützen und dazu Truppen benötigen würden. Schließlich mussten Engländer und Franzosen sich sogar aktiv an der Verteidigung Shanghais beteiligen und mit ihren Schiffsgeschützen und Marineinfanterie die Taiping wieder etwas zurückdrängen. Hope war nun bereit mit Ward zu verhandeln. Dieser machte ihm ein überraschendes Angebot: Er wollte weitgehend auf die Rekrutierung britischer Deserteure verzichten und künftig hauptsächlich Chinesen ausbilden. Die Briten sollten ihn dafür im Gegenzug großzügig mit Waffen beliefern.
Wards Vorhaben war aus der Sicht jedes Europäers lächerlich. Alle hielten Chinesen für völlig unkriegerisch und betrachteten es als hoffnungsloses Unterfangen, aus ihnen Soldaten zu machen. Doch Ward hatte die Taiping als harte Kämpfer kennen gelernt und zeigte nun hier sein eigentliches Talent. Wie einige der wirklich großen Söldnerführer und im Gegensatz zu vielen seiner Offiziere hatte er keine rassischen Vorurteile, sondern war der Ansicht, dass man mit Disziplin guter Ausbildung und geregelter Bezahlung aus den meisten Menschen gute Soldaten machen konnte. Vom Rest seiner alten Truppe, den Forrester und Burgevine in Sunkiang zusammen gehalten hatten, wurden nur diejenigen behalten, die man als Offiziere oder Ausbilder gebrauchen konnte. Der Rest wurde entlassen. Die Manilamen wurden in einer eigenen Einheit zusammengefasst und dienten künftig als Wards Leibwache und als Elitestoßtruppe.
Entgegen den allgemeinen Erwartungen ging die Ausbildung der Chinesen zügig voran. Sie entwickelten sich schnell zu guten Schützen und wurden sogar als Artilleristen ausgebildet. Bald wurden die besten zu Unteroffizieren befördert. Aber die Chinesen verhielten sich nicht nur disziplinierter als die permanent aufrührerischen Seeleute, sie waren vor allem auch billiger und anspruchsloser was die Versorgung betraf. Der Sold reichte von 8$ monatlich für die Gemeinen bis zu 20$ für die Sergeanten. Das war zwar nicht viel verglichen mit den 150$, die der niedrigste weiße Offizier erhielt, aber immer noch ein vielfaches von dem, was ein Chinese normalerweise verdienen konnte. Bereits Ende 1861 hatte Ward eine kleine Armee von ungefähr 3.000 Mann beisammen; bis auf etwa 100 Europäer und 200 Manilamen waren alle Chinesen. Dazu kamen einige Batterien Artillerie und eine kleine Flotte Dampf betriebener Kanonenboote.
Diese neue Truppe begann er dann bald in Angriffen auf kleinere Städte zu erproben. Dabei muss man sich vorstellen, dass die ganze Provinz Kiangsu von tausenden von Kanälen durchzogen wurde. Diese hatten zum Teil die Größe europäischer Flüsse, wurden dann aber in einem gigantischen Netz immer mehr verkleinert bis hin zu kleinen Gräben mit denen die Felder bewässert wurden. Schiffe als Transportmittel und Pontonbrücken waren deshalb von elementarer Bedeutung. Vor allem die vom Wind unabhängigen und gut bestückten Kanonenboote verschafften Ward dabei unschätzbare Vorteile. Die Städte selbst waren meistens von hohen mittelalterlichen Stadtmauern und Wassergräben umgeben. Die Tore und Mauern waren zwar für moderne Geschütze kein Hindernis, dennoch mussten Sturmleitern benutzt werden, um die Gräben zu überwinden und um über die zerschossenen Wälle einzudringen. Sehr oft wurden große Feldbefestigungen aufgeworfen, die aus Erdwällen mit Bambuspalisaden bestanden. Hauptsächlich wurde jedoch um einzelne Städte gekämpft, die mit ihren Brücken meistens wichtige Knotenpunkte in dem Kanalnetz waren.
Die Taiping führten oft Zehntausende manchmal sogar über hunderttausend Kämpfer in die Schlacht. Man sollte diese Zahlen jedoch nicht überbewerten. Denn gerade wenn sie besonders groß werden, handelte es sich um zwangsrekrutierte Bauernmassen, die lediglich mit Bambuslanzen ausgerüstet und völlig undiszipliniert in der Schlacht keinerlei Wert hatten. Aber auch die besseren Truppen der Taiping verfügten oft nur über Schwerter, Pfeil und Bogen und veraltete Musketen. Die Kanonen stammten noch zum Teil aus dem 17. Jahrhundert. Von den kaiserlichen Truppen, die sicher wesentlich besser ausgerüstet waren, wird z.B. einmal berichtet, dass bei der Verteidigung einer Stadt die Kanonenkugeln zu klein waren. Als die Geschütze dann abgefeuert wurden, gab es zwar viel Rauch, aber die Kugeln fielen völlig harmlos in den Wassergraben. Allgemein kann man sicher sagen, dass zwar viele Einheiten der Taiping sehr tapfer kämpften, sie aber gegen modern ausgerüstete Truppen mit ausreichender Feuerkraft keine Chance hatten.
Ward wurde bald zu einem Experten in dieser Art der Kriegsführung. Er lernte es, seine Artillerie und Kanonenboote effektiv einzusetzen und seine Truppen schnell auf Kanälen und Deichen zu bewegen. Er selbst war dabei oft an vorderster Front, immer in Zivilkleidung und lediglich mit einem kleinen Spazierstock "bewaffnet". Doch auch dieses Auftreten war kühl kalkuliert, denn seine Männer hielten ihn für unverwundbar und schrieben ihm magische Kräfte zu. Nach den ersten Erfolgen wurde Ward vom Kaiser dann offiziell zum "General" ernannt und seine kleine Armee erhielt den Titel "Chang-shen-chung", was im Englischen so viel wie "Ever Victorious Army" bedeutet, und unter diesem Namen sollte sie dann berühmt werden.
© Frank Westenfelder