Die germanische Leibgarde
der julisch-claudischen Kaiser.
Als nach den Kriegen um die Nachfolge Cäsars der Sieger Oktavian unter
dem Titel Augustus 30. v. Chr. die Macht übernahm begann mit ihm die
Herrschaft der julisch-claudischen Kaiser (Augustus, Tiberius, Caligula,
Claudius, Nero), die das Imperium ca. 100 Jahre regieren sollten. Diesen
ersten Kaisern der römischen Geschichte stand zwar zu ihrem Schutz
die Prätorianergarde in Rom zur Verfügung, dennoch zogen sie
es vor, sich in ihrer unmittelbaren Umgebung von barbarischen Söldnern
bewachen zu lassen. Diese germanische Leibgarde wurde bereits von Oktavian
geschaffen und erfreute sich auch unter seinen Nachfolgern einer solchen
Beliebtheit, dass die Einheit bis zum Ende der Dynastie beibehalten wurde.
Dass man Fremden mehr vertraute als den eigenen Landsleuten, hatte in
Rom durchaus Tradition. Bereits zu Zeiten der Republik hatten die Feldherren
zu ihrem persönlichen Schutz eine so genannte Feldherrnkohorte, in
der immer eine große Zahl italischer Bundesgenossen diente. Nachdem
die Italiker dann 89 v. Chr. das Bürgerrecht erhalten hatten, stieg
der Anteil der Nichtitaliker in den Feldherrnkohorten. In diesen an politischen
Intrigen und Verschwörungen nicht gerade armen Zeiten setzten viele
Feldherren offensichtlich nicht allzu sehr auf die Loyalität der Römer.
Der Bürgerkrieg unter Cäsar und der um seine Nachfolge verschärften
die Situation noch einmal gewaltig. Jeder der Thronaspiranten versuchte
durch Verrat, Bestechung, Überläufer, wechselnde Bündnisse
und politischen Mord seine Position zu stärken. Dazwischen kämpften
die alten Anhänger der Republik mit den gleichen Mitteln, womit ihnen
ja immerhin die Ermordung Cäsars gelungen war.
Den Schutz der Kaiser sollten zwar die Prätorianer sichern, doch
diese erwiesen sich schnell als äußerst unzuverlässiges
Instrument. Zunehmend nutzten sie ihre Macht, um Kaiser zu ermorden und
neue auf den Thron zu heben. Hier hatten die Barbaren entscheidende Vorteile;
sie waren nicht in politische Intrigen involviert, hatten keine Verwandten
im Senat oder auf der Gegenseite, und waren als Fremde von ihrem Herrn
meistens vollkommen abhängig. Einer ihrer wichtigsten Pluspunkte war
allerdings, dass sie aus relativ primitiven Stammesgesellschaften kamen,
in denen persönliche Loyalität und Gefolgschaftstreue wesentliche
höhere Bedeutung hatten als in der römischen Gesellschaft. Cäsar
hatte aus diesen Gründen eine iberische Leibwache und Brutus eine
aus Galliern. Auch Kleopatra besaß eine Leibwache aus 400 Galliern,
die sie wahrscheinlich von Cäsar oder Antonius erhalten hatte. Nach
ihrem Tod verschenkte sie Oktavian dann an Herodes, der außerdem
noch Germanen und Thraker in seinem Dienst hatte.
Dieses Überlassen und Verschenken barbarischer Leibgarden deutet
auf Sklaven, die speziell zu diesem Zweck gekauft oder direkt unter Kriegsgefangenen
rekrutiert worden waren. Das trifft sicher auf einige zu und auch im Fall
julisch-claudischen Garde ist der "Sklavenstatus" lange diskutiert worden.
Inzwischen ist von der Forschung jedoch festgestellt worden, dass es sich
bei ihr um einen ethnisch relativ homogenen Verband handelte, der hauptsächlich
aus freiwilligen Batavern und einigen Ubiern und Sueben rekrutiert wurde.
Wahrscheinlich wurde die Garde aber bei Bedarf manchmal mit Sklaven ergänzt.
Da sich germanische Sklaven aber auch als persönliche Leibwächter
bei römischen Adligen einer großen Beliebtheit erfreuten, konnte
es vorkommen, dass beim Machtantritt eines neuen Kaisers Teile seines Gesindes
in die Garde integriert wurden. Allerdings wurden sie dann frei gelassen.
Oktavian hatte bereits im Bürgerkrieg germanische Hilfstruppen
in seinem Heer, von denen die Bataver als alte Bundesgenossen Roms einen
guten Teil gestellt haben werden. Im den langen Kriegesjahren hat er anscheinend
ihre Zuverlässigkeit schätzen gelernt, denn man nimmt an, dass
dann aus diesen Truppen die germanische Leibgarde in der Stärke einer
Kohorte von 500-1000 Mann gebildet wurde. Obwohl sie in erster Linie den
Kaiser in Rom zu beschützen hatten, dienten sie dennoch wie viele
Germanen als Kavallerieeinheit. Das lag daran, dass sie den Kaiser auf
seinen Reisen begleiten mussten und als eine Art schnelle Eingreiftruppe
auch an anderen Orten einsetzbar sein sollten. Wie sehr Augustus seine
Garde schätzte wurde während der großen Germanenpanik nach
der vernichtenden Niederlage der Römer im Teutoburger Wald deutlich.
Da viele einen neuen Germaneneinfall befürchteten, war die Bestand
der Garde untragbar geworden. Augustus löste die Truppe aber nicht
auf, wie allgemein gefordert wurde, sondern ließ sie abziehen und
"versteckte" sie in einem abgelegenen Teil Italiens. Als sich die Wogen
dann geglättet hatten, holte er sie wieder zurück.
Nachdem die Garde zu einer festen Institution geworden war, musste sie
konstant mit Nachschub vom Niederrhein versorgt werden. Denn obwohl der
Dienst an sich nicht sehr gefährlich war, starben dennoch sehr viele
an dem ungesunden Klima in Rom – hauptsächlich wohl an der Malaria..
Die wenigen Grabsteine deuten darauf hin, dass an die 50% vor dem 25. Lebensjahr
starben. Vergleiche mit Grabsteinen der Prätorianer haben gezeigt,
dass diese das Klima wesentlich besser vertrugen. An geeigneten Kandidaten
wird dennoch wohl kaum Mangel geherrscht haben, da der Dienst beim mächtigen
Kaiser in Rom sicher als äußerst ehrenvoll galt. Zudem gab es
Heimkehrer, die nicht nur von wunderbaren Dingen zu berichten wussten,
sondern die auch äußerst wertvolle Geschenke vorweisen konnten,
die ihnen der Kaiser gemacht hatte. Es wird angenommen, dass das Eintrittsalter
bei 17-18 Jahren und die Dienstzeit wie bei den Prätorianern bei 16
Jahren lag. Danach gab es eine Prämie und das römische Bürgerrecht.
Dennoch scheinen die meisten in ihre Heimat zurückgekehrt zu sein.
Wahrscheinlich haben sie dann dort geheiratet und sich als relativ wohlhabende
und weit gereiste Männer niedergelassen, da die aktiven Gardisten
von einzelnen Ausnahmen abgesehen ledig bleiben mussten.
Aus praktischen Gründen erhielten die Germanen bei ihrem Eintritt
zwar lateinische oder griechische Namen, ansonsten sollten sie aber möglichst
exotisch, barbarisch wild und gefährlich aussehen. Deshalb wurde schon
bei der Rekrutierung Wert auf langes rotblondes Haar und die Körpergröße
gelegt - man kann hier durchaus vom "Gardemaß" sprechen -, und ganz
im Gegensatz zur römischen Mode hatten sie Bärte. Auch durch
ihre Bewaffnung und Kleidung sollten diese Aspekte unterstrichen werden.
Sie trugen Langschwerter, Wurfspieße und germanische Rundschilde.
Auf einer Abbildung der Trajansäule ist sogar einer mit einer Keule
bewaffnet, dazu sind sie mit "barbarischen" Hosen und zum Teil mit den
Fellen wilder Tiere gekleidet. Man sollte nun natürlich nicht glauben,
dass einige Gardisten mit Keulen in den Kampf gezogen sind. Die Keulen
dienten viel mehr der Dekoration, und wurden deshalb vielleicht manchmal
beim Wachdienst im Palast getragen. Um ihre Wildheit und Kampfkraft vor
der römischen Bevölkerung zu demonstrieren, ließ sie Nero
zumindest einmal in der Arena auftreten. Dort erlegten sie dann mit Wurfspeeren
400 Bären und 300 Löwen.
Die Verwendung exotisch ausstaffierter Leibgarden aus Fremden war weit
mehr als eine dekadente Marotte römischer Kaiser. Man findet Vergleichbares
von der Warägergarde der byzantinischen Kaiser oder den sarazenischen
Bogenschützen des Stauferkaisers Friedrich II. bis hin zu den Kosaken
der Zaren und der marokkanischen Leibwache Francos. Alle diese Truppen
galten nicht nur als besonders tapfer und zuverlässig, sondern waren
auch für ihre Grausamkeit berüchtigt und bei Unruhen der Schrecken
der Bevölkerung. Genau für diese Mischung aus Mut, Treue und
Wildheit waren die Germanen in Rom bekannt
Dass diese Furcht nicht unbegründet war, zeigte sich bei der Ermordung
Caligulas. Dieser war bei der Garde besonders beliebt gewesen, da er sie
mit Gunstbeweisen und Geschenken geradezu überhäuft hatte, und
es hieß, sie seinen ihm so treu ergeben gewesen, dass sie gerne ihr
Leben für ihn gegeben hätten. Als Caligula dann auf dem Weg vom
Palast ins Theater von den Prätorianern niedergestochen wurde – seine
Leibwache hatte er im Palast zurückgelassen -, verfielen die Germanen
in eine Art Raserei. Sie riegelten Palast und Theater ab und suchten nach
den Attentätern. Dabei erschlugen sie ohne zu Zögern viele, die
ihnen in den Weg kamen, darunter allein drei Senatoren, an denen sich sonst
kaum jemand zu vergreifen wagte. Im Theater herrschte panischer Schrecken,
und die Germanen standen kurz davor unter den zusammengepferchten Massen
ein Blutbad anzurichten. Gerade noch rechzeitig erhielten sie die Nachricht,
dass Caligula seinen Verletzungen erlegen sei und die Prätorianer
bereits Claudius zum Kaiser gemacht hatten. Erst jetzt ließen sie
die Besucher gehen, wurden aber fortan von der ganzen Bevölkerung
gefürchtet.
Zu den zentralen Aufgaben der Garde gehörte aber nicht nur der
unmittelbare Schutz des Kaisers; sie hatten wie die Prätorianer auch
die Funktion einer Polizeitruppe, mit deren Hilfe der Kaiser bei Verschwörungen
und Putschversuchen blitzschnell zuschlagen konnte. Da die Germanen ohne
zu fragen jeden Befehl des Kaisers ausführten und es dabei auch nicht
an der gewünschten Brutalität fehlen ließen, waren sie
für politische Säuberungen und Morde ideal. Vor allem während
der Regierung von Caligula und Nero wird mancher Römer nach dem Besuch
einiger Gardisten verschwunden sein. Tacitus schrieb dann auch, dass Nero
den Germanen als Fremden als besonders vertraue. In diesen Zusammenhang
passt, dass sowohl Caligula wie auch Nero ehemaligen Gladiatoren hohe Offiziersstellen
bei der Garde übertrugen.
Berühmte Gladiatoren waren beim Volk oft äußerst populär,
und einige machten als Günstlinge von Kaisern große Karrieren.
So machte Nero den Ex-Gladiator Spiculus nicht nur zu einem Offizier seiner
Leibgarde, sondern schenkte ihm neben zahllosen anderen Dingen ganze Paläste.
Viele reiche Römer schätzten Ex-Gladiatoren jedoch auch als Leibwächter.
Wahrscheinlich konnte kaum jemand so gut mit Waffen umgehen wie sie und
war so schnell zum Töten bereit. Im Dienst von Politikern und natürlich
ganz besonders der Kaiser fanden sie deshalb auch als Meuchelmörder
Verwendung. Unter Caligula hatte der Ex-Gladiator Sabinus eine führende
Position in der Garde. Dieser Sabinus leitete dann auch nach Caligulas
Ermordung die Racheaktion der Germanen im Kaiserpalast. Er wurde deshalb
von Claudius als einziger der Garde bestraft und zum Tod in der Arena verurteilt.
Allerdings wusste Claudius Gattin Messalina diese Schicksal zu verhindern,
da Sabinus zu ihren zahlreichen Liebhabern gehörte. Man kann allerdings
annehmen, dass er neben Liebesdiensten noch andere Aufträge für
diese intrigante Kaiserin erledigen musste.
Verständlicherweise weiß nicht viel von diesen Aktivitäten.
Im Rom dieser Zeit verschwanden laufend Menschen, wurden nachts auf der
Straße oder sogar in ihren Häusern ermordet. Anlässe gab
es genug. Der römische Adel wollte sich nicht so einfach mit der Entmachtung
des Senats abfinden, und viele planten eine Rückkehr der Republik
oder strebten gar selbst nach dem Thron. Mord war dabei zu einem relativ
normalen Mittel der politischen Auseinandersetzung geworden. Es war aber
nicht gut, allzu viel darüber zu sprechen oder es niederzuschreiben.
Berichtet wird deshalb nur von den großen Ereignissen, die ganz Rom
erschütterten, wie z.B. der pisonischen Verschwörung Anfang 65.
Einige Angehörige des römischen Adels planten seit längerem
unter der Führung des reichen Anwalts Piso die Ermordung Neros. Auch
Seneca zog im Hintergrund seine Fäden. Nero sollte am Abschlusstag
der Spiele im Circus Maximus getötet werden. Allerdings wurde das
Komplott dann doch noch einen Tag vorher entdeckt. Nero handelte sofort.
Die Prätorianer und die Germanen schwärmten aus und verhafteten
die ersten Verdächtigungen. Mit dem entsprechenden Druck erhielten
sie schnell die notwendigen Geständnisse und konnten damit auch den
Rest verhaften. Es gab anschließend eine ganze Reihe von Todesurteilen;
Piso und Seneca begingen Selbstmord. Da Nero aber nicht zu streng gegen
einige Familien und die beteiligten Offiziere der Prätorianer vorgehen
wollte, kamen auch einige mit Verbannung davon. Dass die germanische Garde
an diesen Aktionen entscheidenden Anteil hatte, belegen einige erhaltene
Gedenkmünzen, auf denen Gardisten deutlich zu erkennen sind. Nero
hatte sie extra aus diesem Anlass prägen lassen und sie wahrscheinlich
dann als Dankesgaben an seine treuen Diener verteilt.
Letzten Endes waren die alten Republikaner noch das kleinere Problem.
Spätestens seit den Gracchen und Sullas Diktatur waren die Herrschenden
in Rom dagegen immer mal wieder mit der unzureichenden Entlohnung der Veteranen
konfrontiert worden. Augustus hatte die Zahl der Legionen zwar verringert,
aber die immensen Steuereinnahmen verschwanden in den Taschen korrupter
Staatsdiener oder wurden zunehmend dazu gebraucht, mit Brot und Spielen
die Ruhe in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten. Die Situation der Legionäre
verschlechterte sich dabei rapide. Eine große Meuterei mehrerer Legionen
war sicher eine größere Gefahr als die Verschwörung einiger
Senatoren. Deshalb schickte Kaiser Tiberius seinen Sohn Drusus mit einem
Teil der Prätorianer und der germanischen Leibgarde nach Pannonien,
als die Legionen dort meuterten, nachdem man ihnen die Dienstzeit verlängert
hatte, um die Abfindungen zu sparen. Es war nicht einfach, mit aufgebrachten
Legionären zu verhandeln, denn diese neigten dazu, ihrer Empörung
mit Steinwürfen Ausdruck zu verleihen. Wie Tacitus berichtet retteten
auch die Germanen mit Mühe einen Offizier vor der Steinigung. Als
die Verhandlungen schließlich zu scheitern drohten, ermordeten die
Germanen und Prätorianer nachts überraschend die Rädelsführer,
worauf die Ruhe wieder hergestellt werden konnte.
Als es im Jahr 39 zu einer Verschwörung hoher Offiziere in Gallien
kam, rückte Caligula selbst mit den Prätorianern und seiner Garde
im Gefolge an, ließ die Beteiligten verhaften und hinrichten. An
Hand dieser Einsätze zeigt sich, warum die Garde beritten sein musste.
Der Kaiser oder seine Abgesandten mussten in der Lage sein, auch in weiter
entfernten Provinzen überraschend zuschlagen zu können. Dazu
brauchten sie keine Kampftruppen, sondern solche, die nicht mit den Rebellen
fraternisierten und die ohne Zögern die notwendige Henkersarbeit verrichteten.
Die germanische Leibgarde diente auf diese Weise treu und zuverlässig
fünf Kaisern. Ihr Ende kam, als sie sich 69 mit den Prätorianern
vom Senat in eine Verschwörung gegen Nero hineinziehen ließ.
Man weiß nicht, was man ihnen versprochen hatte, vielleicht wollten
sie auch einfach nur abwarten. Wieder hatten die Legionen in einigen Provinzen
rebelliert, dieses mal gewannen sie jedoch rasch an Boden, und die spanischen
Legionen riefen Galba zum Kaiser aus. Als sich immer mehr Provinzen dem
Aufstand anschlossen, wurden schließlich die Prätorianer und
die Germanen vom Kaiserpalast abgezogen. Lediglich der ehemalige Gladiator
Spiculus widersetzte sich und blieb bei Nero, bis sich dieser von allen
verlassen das Leben nahm. Spiculus wurde später verhaftet und dem
Volk übergeben, das an ihm seinen Zorn ausließ.
Galba, der neue Kaiser hätte der Garde für ihre Neutralität
eigentlich dankbar sein müssen, dennoch löste er sie kurze Zeit
später auf. Das lag zum Teil daran, dass die Germanen wie auch viele
Prätorianer einen anderen Thronkandidaten favorisiert hatten. Zudem
wurde die Garde vom Volk gefürchtet. Es war also eine äußerst
populäre Maßnahme, diese Schrecken erregenden Krieger, die so
eng mit der alten Dynastie verbunden waren, nach Hause zu schicken. Der
wichtigste Punkt war aber, dass sich die Garde als unzuverlässig erwiesen
hatte. Durch ihren Seitenwechsel hatten sich selbst ihre wichtigste Basis
entzogen, ihre unbedingte Treue. Galba gab dann auch zur Begründung
an, dass er die Garde mit der Auflösung für ihren Verrat an Nero
bestrafen wollte (bliebe die dumme Frage, warum er sich nicht selbst bestrafte).
Dennoch war der Verzicht auf die Garde keine besonders gute Idee gewesen,
denn Galba wurde noch im selben Jahr von den Prätorianern erschlagen,
denen er die nach einer Thronbesteigung üblichen Geschenke verweigert
hatte. Die Gardisten selbst wurden in ihre Heimat entlassen, und man kann
annehmen, dass die meisten mit Enttäuschung und einem gewissen Groll
auf dieses unrühmliche und ihrer Meinung nach sicher auch ungerechte
Ende ihres privilegierten Ehrendienstes reagierten. Es wurde deshalb schon
vermutet, dass diese ehemaligen Gardisten eine Kernstruppe in dem großen
Bataveraufstand stellten, der bald darauf ausbrach.
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