
Stephen Beckers Roman Der chinesische Bandit aus dem Jahr 1977 entführt den Leser in eine Welt voller Abenteuer, Intrigen und kultureller Konflikte in Ostasien nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit einer Mischung aus historischem Roman, Abenteuerliteratur und Krimi erschafft Becker ein dichtes, atmosphärisches Werk, das Fans von Abenteuerromanen begeistern dürfte.
Die Handlung folgt den Erlebnissen von Elroy Heflin, einem amerikanischen Veteranen, der nach dem Krieg auf der Suche nach einem neuen Sinn im postkolonialen Asien umherirrt. Als er sich einer Bande chinesischer Gesetzloser anschließt, die gegen korrupte Warlords und zwielichtige Machthaber kämpft, wird Heflin in einen Strudel aus Verrat, Gewalt und moralischen Dilemmata hineingezogen.
Becker gelingt es, die komplexen politischen und kulturellen Spannungen dieser Zeit lebendig zu machen. Auch die Charaktere sind differenziert und facettenreich. Heflin ist kein typischer Held, sondern ein getriebener Mann, der mit inneren Dämonen kämpft und sich zwischen moralischen Entscheidungen hin- und hergerissen fühlt.
Der chinesische Bandit ist ein anspruchsvoller und atmosphärischer Abenteuerroman, der die Leser sowohl intellektuell als auch emotional herausfordert. Stephen Becker beweist ein feines Gespür für historische Zusammenhänge und menschliche Abgründe.
Das Buch ist in deutscher Sprache leider nur noch antiquarisch zu erwerben. Da das Orginal aber in gut lesbarem und verständlichem Englisch geschrieben ist, sollte man es vielleicht doch mit der englischen Ausgabe versuchen.
Unsere Bewertung: 7 von 10
Ein spannender Abentuerroman über eine sonst leider weitgehend unbekannte Region.