Kriegsreisende

Nachdem das Buch “Eine kleine Geschichte der Söldner: Historische Gestalten auf dem Weg in die Moderne” (2011) seit einigen Jahren nicht mehr erhältlich ist, habe ich mich endlich aufgerafft eine neue Ausgabe zu erstellen. Diese ist unter dem Titel Kriegsreisende: eine Geschichte der Söldner (2016) erschienen. Der Inhalt blieb dabei unverändert, es wurden lediglich Korrekturen vorgenommen und Cover und Layout geändert.

Durch die Neuausgabe wurde es auch möglich, das Buch zu dem günstigen Preis von 12,- Euro anzubieten; das ebook sogar für 6,99 Euro.

In dem Buch geht es in erster Linie darum, die archetypische Gestalt des Söldners als Werkzeug und Produkt des Modernisierungsprozesses zu begreifen. Da die Verwendung von Söldnern von der ökonomischen Situation einer Gesellschaft abhängt, eignen sich Söldner bestens dazu, die Entwicklung der Gesellschaft vor diesem Hintergrund zu beschreiben. Man kann eine solche, meiner Meinung nach grundlegende Fragestellung jedoch nur angehen, wenn man sich nicht von den “üblichen Verdächtigen” blenden lässt, sondern versucht die ganze Geschichte im Blick zu behalten.

“Der Söldner” bietet aufgrund der zahlreichen Vorurteile, Implikation und Mythen, die sich um seine Gestalt ranken, eine großartige Projektionsfläche. Kein Wunder, dass sich viele Autoren den historischen Begriff des Söldners zunutze machen. Doch wer kommt schon auf die Idee, dass sich mit diesem Begriff ohne weiteres auch Blauhelmsoldaten bezeichnet lassen, die von ihren Regierungen an die UNO vermietet werden, wie weiland die “Mietregimenter” der ärmeren Staaten im Absolutismus? Denn leider gibt es bisher wenig Lektüre zur Geschichte der Söldner selbst. Es gibt zwar hervorragende Detailstudien von Historikern zu den verschiedensten Fragestellungen und Epochen, diese wenden sich aber nur an ein kleines Fachpublikum, oder verzichten auf größere Zusammenhänge. Sei es im Roman oder in den Nachrichten, der Söldner wird dem Leser meistens als eine Art finstere Gestalt präsentiert, die “schon immer” verräterisch, geldgierig und mordlustig war. Ich hoffe, ich kann mit meinem Buch dieser Betrachtungsweise weitere Dimensionen hinzufügen.

Eine hervorragende Besprechung finden Sie in dem Video der Süddeutschen
Redakteurin Franziska Augstein rezensiert dort “Wohlstand und Armut der Nationen” und “Eine kleine Geschichte der Söldner” ab 03:14.

In SPIEGEL Geschichte 5/2023 das ausschließlich dem Thema Söldner gewidmet ist wird das Buch Kriegsreisende als “Grundlagenwerk” bezeichnet.

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