
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Peter Craig, David Scarpa
Hauptdarsteller: Paul Mescal, Denzel Washington, Pedro Pascal
Eine durch und durch enttäuschende und ärgerliche Fortsetzung. Was dem Film an Ideen, Charakteren und Erzählung fehlt versucht Ridley Scott durch fantasielosen, oft geradezu lächerlichen Bombast auszugleichen.
IMDB
Die Geschichte setzt Jahrzehnte nach Maximus’ Tod ein und folgt Lucius (Paul Mescal), dem inzwischen erwachsenen Sohn von Lucilla. Doch statt einer packenden, tiefgründigen Erzählung bietet der Film eine wirre Aneinanderreihung von Szenen, die weder emotional berühren noch dramaturgisch überzeugen. Die Handlung wirkt konstruiert und voller Plotholes, die den Zuschauer mit Fragezeichen zurücklassen. Der Versuch, den Geist des Originals wiederzubeleben, scheitert kläglich, da die Geschichte kaum neue Ideen bietet und sich in generischen Rache- und Machtintrigen verliert.
Die “glorreiche Rückkehr” ins antike Rom fühlt sich weniger wie eine epische Reise an, sondern wie eine uninspirierte Netflix-Serie mit großem Budget. Die Dialoge sind flach, überladen mit Klischees, und die Charaktere bleiben blass. Was einst ein emotionaler und packender Epos war, ist nun eine schlampig zusammengeschusterte Handlung, die sich mühselig von einer banalen Actionszene zu nächsten hangelt und dabei vergeblich versucht, die gigantischen Löcher in der Geschichte wie auch der Charaktere zu überdecken.
Das grundlegende Problem ist, dass Ridley Scott nun einmal keine Zeit zum erzählen hat. Aber was bei Actionfilmen von Vorteil sein kann, ist bei Historienfilmen fatal. So wird der Angriff auf die nordafrikanische Stadt wie die Landung in der Normandie inszeniert, komplett mit Artillerie und Landungsbooten aber ohne jede Geduld. Man sollte hier vielleicht einmal daran denken, dass der römische Angriff auf Karthago ca. drei Jahre dauerte.

Was Ridley Scott an Geduld fehlt, versucht er dann durch übertrieben, geradezu surrealen Bombast auszugleichen. Leider ist hierbei das Problem, dass ganz anders als beim ersten Gladiatorfilm heute schon TV-Serien das Kolosseum oder realistische römische Massenszenen vorführen. Dies soll nun anscheinend durch noch größere Spektakel übertrumpft werden. Das Ergebnis ist leider oft lächerlich. Da reitet ein Gladiator auf einem Rhinozeros in die Arena, und bei der Naumachia schwimmen gigantische Haie in der gefluteten Arena.


Warum ist der Film in unserem Kontext interessant?
Leider ist von dem Film absolut nichts interessant, da er im Gegenteil eher zur Volksverdummung beiträgt. Er ist bestenfalls ein gutes Beispiel für die aktuelle Mode, die Erzählung von Geschichte auf einige wenige Actionszenen zu reduzieren.
Unser Rating: 4 von 10
Da der Film ist noch nicht einmal als Actionfilm gut gemacht ist und auch sonst außer Enttäuschungen praktisch nichts zu bieten hatten, sollte man sich Zeit und Geld sparen.