
Gustave Flauberts Roman Salambo (1862) ist ein Meisterwerk, das die exotische und brutale Welt des alten Karthago beschreibt. Der Roman spielt im 3. Jahrhundert v. Chr. während des Söldnerkrieges.
Flaubert erzählt die Geschichte von Salambo, der Tochter des karthagischen Feldherrn Hamilkar Barkas, die zwischen Loyalität zu ihrer Stadt und einer leidenschaftlichen Verbindung zu Matho, einem Anführer der aufständischen Söldner, hin- und hergerissen ist. Im Zentrum steht der gestohlene Schleier der Göttin Tanit, der für die Stadt Karthago heilig ist. Matho stiehlt diesen, um Salambo zu gewinnen, was zu einer Verkettung von Intrigen, Kämpfen und tragischen Ereignissen führt.
Die Handlung ist nicht nur eine epische Erzählung über Liebe und Krieg, sondern auch ein Versuch, das kulturelle und religiöse Leben des antiken Karthago darzustellen. Hier zeigt sich Flauberts beeindruckende Recherchearbeit: Er taucht tief in die Geschichte ein, rekonstruiert Rituale, Architektur und gesellschaftliche Strukturen mit einer Detailgenauigkeit, die seine Leser in eine fremde, faszinierende Welt versetzt.
Flauberts Sprache in Salambo ist überwältigend sinnlich. Seine Beschreibungen der Feste, Tempel und Schlachtfelder sind von einer derart überwältigenden Bildhaftigkeit, dass Fantasyautoren seit dem Beginn des Genres dort abschreiben.
Unsere Bewertung: 9 von 10
Ein spannender historischer Roman, hervorragend geschrieben und erstklassig recherchiert.