Mercadier (?-1200)
Über Mercadiers Herkunft ist nichts bekannt; wahrscheinlich stammte er aus Südfrankreich, wo er 1183 erstmals als Söldnerführer auftaucht. Kurz darauf trat er in den Dienst von Richard Löwenherz, der zu dieser Zeit noch Herzog von Aquitanien war. Er unterstützte diesen tatkräftig bei den ausgedehnten Fehden im Limousin und Toulouse. Wahrscheinlich begleitete er Richard anfangs auf dem Dritten Kreuzzug, wurde dann aber von diesem zurückgeschickt, nachdem der französische König Philip Augustus umgekehrt war, um die südfranzösischen Besitzungen der Plantegenets zu schützen.
Nach Richards Rückkehr 1194 war Mercadier fast konstant an dessen Seite. Bei den langwierigen Kämpfen in der Normandie, Flandern und der Bretagne wurde Mercadier zu Richards wichtigster Stütze auf dem Kontinent. Er wurde von diesem immer wieder lobend in Briefen erwähnt und erhielt auch großen Besitz. Als Richard 1199 bei der Belagerung von Chalus tödlich verwundet wurde, rächte Mercadier seinen Tod grausam an der Besatzung. Anschließend diente er König Johann und verwüstete in dessen Auftrag die Gascogne. 1200 wurde er dann in Bordeaux ermordet, als er Königin Eleonore von Aquitanien empfangen wollte.