Robert Crispin (oder Crépin) (? - 1073)
Robert Crépin war wahrscheinlich ein kleiner normannischer Baron, der wie so viele seiner Landsleute sein Glück in der Fremde suchen wollte. Er kämpfte in Spanien gegen die Mauren und kam 1066 nach Süditalien. Dort kämpften gerade die Normanen unter den Hauteville und Byzanz um Apulien. Es mag sein, dass sich Crépin mit den Hauteville überworfen und er sah einfach zu wenig Entfaltungsmöglichkeiten für seine Talente. Er trat jedenfalls in den Dienst der Byzantiner, die ihn mit anderen Normannen zum Schutz ihrer Ostgrenze verwendeten.
Crispin nahm 1068 an einem Feldzug in Syrien teil und erhielt dann einen Landsitz in der Provinz Armenien, wo er als Führer der normannischen Reiter die Grenze am Euphrat gegen die Türken halten sollte. Dort machte er sich dann 1069 selbständig und begann mit Raubzügen in byzantinisches Gebiet. In seiner festen Basis konnte er sich gut gegen die lokalen Aufgebote halten. Als aber Kaiser Romanos persönlich ein großes Heer gegen ihn führte, ergab er sich sofort. Er wurde zwar begnadigt, zur Sicherheit aber nach Abydos verbannt. Das Kommando über die gepanzerten fränkischen Reiter erhielt der Normanne Roussel de Bailleul.
Crispin überstand so unbeschadet das Desaster von Manzikert (1071), schloss sich danach aber Michael VII. Dukas an, als dieser gegen Kaiser Romanos rebellierte. Danach scheint er dem neuen Kaiser gegenüber loyal geblieben zu sein, starb aber schon zwei Jahre später in Konstantinopel.