Kriegsreisende

 die Sozialgeschichte der Söldner

Johan Gustaf Renat (1682-1744)


Johan Gustaf Renat stammte aus einer Familie niederländischer Juden, die nach Schweden emigriert und dort zum Protestantismus konvertiert waren. Renat wurde in Schweden geboren und trat bereits mit 17 in die Armee ein, die unter Karl XII. spektakuläre Erfolge errungen hatte. Renat diente als Fahnenjunker bei der Artillerie und kämpfte in der unglücklichen Schlacht bei Poltave (1700), wo er in russische Gefangenschaft geriet.
Mit anderen schwedischen Kriegsgefangenen kam er ins sibirische Tobolsk. Dort trat er dann - wahrscheinlich unter leichtem Zwang – ins russische Militär ein. 1716 nahm er dann an einer russischen Expedition teil, die den Irtysch entlang nach Zentralasien vorstoßen sollte. Die Expedition wurde dann von den Dsungaren aufgerieben und Renat geriet wieder in Gefangenschaft. Die Dsungaren herrschten damals noch über ein mächtiges Khan zwischen Kasachstan, Tibet und China.
Anscheinend suchten die dsungarischen Khane nach ausländischen Spezialisten, denn Renat wurde bald von ihnen bei der Artillerie verwendet. Er erwies sich dabei als außerordentlich effektiv, denn unter seiner Anleitung wurde nicht nur die Artillerie völlig neu organisiert, sondern die Dsungaren begannen als einiger zentralasiatischer Staat mit der Produktion von Feuerwaffen.
Wegen seiner Verdienste wurde es Renat dann 1733 erlaubt, mit seiner Frau – ebenfalls einer schwedischen Gefangenen – über Russland nach Schweden zurückzukehren.



 
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