Kriegsreisende

 die Sozialgeschichte der Söldner

Moritz August Graf von Benyowszky (1741 - 1786)


Benyowszky stammte aus Ungarn und diente in der österreichischen Armee im Siebenjährigen Krieg. Später ging er nach Polen und beteiligte sich dort als Kavallerieoffizier am Aufstand gegen die Russen. 1769 geriet er in Gefangenschaft und wurde nach Kamtschatka verbannt. Laut seiner sicher sehr übertriebenen Autobiographie führte er dort wichtige Reformen durch und heiratete die Tochter des Gouverneurs.
Bald darauf floh er mit einigen anderen Häftlingen und seiner Frau auf einem gekaperten Schiff. Sie erreichten das chinesische Meer, wo sie wahrscheinlich auch etwas der Piraterie nachgingen. Schließlich erreichten sie Formosa, wo die meisten seiner Gefährten und seine Frau starben. Benyowszky heuerte auf einem französischen Schiff an, mit dem er nach Frankreich kam. Er trat dort wieder in den Militärdienst und erhielt ein eigenes Regiment.
Als weit gereister Abenteurer machte er ständig am Hof Propaganda für diverse Kolonisationsprojekte. Schließlich erhielt er den Auftrag auf Madagaskar eine Kolonie zu gründen. 1776 gründete er dort einen Stützpunkt und erreichte durch Verhandlungen, dass ihn einige Stämme als ihren König anerkannten. Er reiste zurück nach Frankreich, um Nachschub für die neue Kolonie zu erhalten. Da das Projekt jedoch keinerlei Gewinn abgeworfen hatte, verlor man in Frankreich jedes Interesse daran. Benyowszky warb nun in Österreich, England und sogar den USA um Unterstützung für seine Pläne und nannte sich nun "Kaiser von Madagaskar".
Als er mit einigen Mitteln 1785 nach Madagaskar zurückkehrte, erklärte er sich offiziell für unabhängig von Frankreich. Daraufhin schickte die französische Regierung Truppen aus dem benachbarten Mauritius. Benyowszky 1786 fiel bei den folgenden Kämpfen.




 
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